Das bildhauerische Werk von DAVO
Dagmar Vogts aktuelle bildhauerischen Arbeiten befassen sich mit der menschlichen Figur. Schon seit ihrer 1. Staatsexamensarbeit 1985 hat sie sich intensiv mit dem weiblichen Akt auseinander gesetzt und kehrt nun nach vielen Jahren der abstrahierenden Darstellung zur konkreten Figur zurück.
Aber wie in der Malerei ist es ihr auch in der Plastik ein Anliegen, die Grenzgänge von der genauen anatomischen
zur freien offenen bildhauerischen Darstellung auszuloten.
Von den stilistisch völlig freien Figuren wie „Avatar“, „sun, moon and stars“, „golden wing“ oder den vielen Nestern (cluster I – XII) hat sie mit ihren kleinen Bronzen zur konkreten menschlichen Figur zurückgefunden.
DAVO liebt das Spiel mit den unterschiedlichen Materialien, das Spiel mit den Formen, die Suche nach den unterschiedlichsten Ausdrucksmöglichkeiten. Dabei hat sie für sich immer die Freiheit behalten auszuprobieren, zu suchen, zu finden, wieder zu verwerfen, ihre Ideen immer wieder in neuen Serien auszuprobieren.
Ihr bildhauerisches Werk hat vieles gemeinsam mit den Bildern-Serien. So gibt es teilweise Skulpturen und Bilder mit gleichen Themen (Nester, Blüten, Bäume). Auch die menschliche Darstellung fand schon Ausdruck in ihrem malerischem Werk (1. Katalog von 2001,
Seite 75 – 87, „Paare und andere Passionen“). Die malerische „Paar“-Serie dauerte von 1998 – 2005 und fand durch Verlage wie PGM und Eurographics eine breite Öffentlichkeit.
Mit der Bronze-Serie hat sie nun wieder eine Ebene erreicht, die auf alte Erfahrung zurückgreift und neue Ideen einfließen lässt.
So lässt sich Dagmar Vogts Arbeit zwar im Moment als figurative Bildhauerei kategorisieren, ihre Plastiken thematisieren jedoch nie ausschließlich die Figur und sind daher ebenso wenig auf die Produktion eines gegenständlichen realistischen Abbildes ausgerichtet. Die Künstlerin zitiert in postmoderner Manier diverse Stile und entwickelt dabei ihre ganz eigene Formensprache aus der Synthese von detailreichen Arbeiten und dem Schaffen expressiver Gestiken und Mimiken. Es sind die klassischen bildhauerischen Themen, die Dagmar Vogt bearbeitet, denen sie neue Formen gibt. Köpfe, Akte, Büsten bis hin zur Reiterin werden formal und inhaltlich in Bewegung versetzt und scheinen sich immer weiter zu verändern und zu entwickeln.
DAVOs Figuren sind eine ungewohnte Mischung aus Rodin, Giacometti und Henry Moore und entfalten dabei eine ganze eigene erotische Ausstrahlung.
Helena Baehrens
The sculptural works of Davo
DAVO´s current sculptural work deals with the human body. Since taking her first state exams in 1985 she has discussed on nude female studies. After many years of working on abstract portrayals, she has now turned her focus on creating concrete figures.
Moving from completely stylistically free characters like “Avatar”, “Sun, Moon and Stars”, “golden wing” or many clusters (cluster I-XII), she has, with her small bronze figures, found her way back to concrete human forms again.
DAVO loves playing with different materials, creating different forms, searching for the most varied forms of expression. Therefore, she always tries to retain the freedom to seek, to find, to reject again, to try out her ideas over and over again in new series.
Her sculptural work has much in common with her series of paintings. Thus, there are some sculptures and paintings with the same themes (nests, flowers, trees). The human form was already expressed in her work as a painter. (1 Catalogue 2001, pages 75-87, “couples and other Passions”).The picturesque “pair” series, which lasted from 1998 to 2005, found a wide public recognition among publishers such as PGM and Euro Graphics.
The bronze series has again reached a level which relies on early experiences but includes new ideas.
Therefore, Dagmar Vogt’s work can indeed be categorised as figurative sculpture, but her sculptures never broach exclusively the character and hence are not aligned with the production of an objective realistic image. The artist cites various styles in post-modern fashion, in developing her very own formal language from the synthesis of highly detailed work and creating expressive gestures and facial expressions. It´s the classic sculptural topics addressed by Dagmar Vogt that are reconstructed with the help of new forms. Heads, figures and even a rider on horse-back are set in motion and seem to be constantly changing and developing.
DAVO’s figures are an unusual blend of Rodin, Giacometti and Henry Moore that display an amorous charisma.
Helena Baehrens