Dagmar Vogts Arbeiten versuchen eine Balance zwischen abstrahierender und konkreter Malerei. Raumsituationen und silhouettenhafte Figuren sind andeutungsweise erkennbar. Druckgrafische und malerische Arbeitsweisen werden miteinander verbunden, figürliche Motive spielen eine zentrale Rolle.
Die Entfernung von Vorhandenem, die Brechung der Realitäten, die Veränderung und Neuinterpretation des Gesehenen ist von großer Bedeutung. Das Prinzip der Serie ist charakteristisch für die Arbeiten von Dagmar Vogt. Die Serie oder Bilderfolge bietet ihr die Möglichkeit zu experimentieren, zu variieren,
Beziehungen zu erproben und durchzuspielen- seien es Positionen der schemenhaften Figuren, die Farbigkeiten von Vorder-, Mittel-, und Hintergrund, die flächigen oder in die Tiefe gehenden Figur-Raum-Beziehungen, die Spannungsverhältnisse von Figur-Grund und Farbe.
Sie entwickelt damit neue Ebenen einer künstlerischen Realität.
Statement Agora Gallery New York August 2015:
DAVO´S Neigungen zur Kunst wurden ihr bereits in ihren frühen Jahren mitgegeben, als sie in einer kleinen Stadt in der Nähe von Köln in eine Familie von Künstlern und Artisten hineingeboren wurde. DAVO hat den Mittelpunkt ihres Schaffens in einem Studio in Wuppertal angelegt, in dem sie ihre Werke kreiert, die eine Balance zwischen abstrakter und realer Kunst ermöglichen. „Die Distanz zu dem, was bereits existiert, das Auseinander-brechen und Neuzusammensetzen von Wirklichkeit, die Veränderung und Neuauslegung von allem Erkennbaren ist von größter Bedeutung“, sagt sie.
Indem DAVOs Bilder Öl- und Acrylfarben kombinieren, bilden sie einen Übergang zwischen schroffen, halb offen gelegten Objekten und einer Art sanften, ätherischen Nebelbildung. Das lediglich Angedeutete ihrer Objekte und Bilder, hervorgerufen insbesondere durch die Titel und die Imaginationskraft des Betrachters, bietet nur eine Ahnung der wirklichen Formen an. Auf diese Art und Weise wird jedes Bild zum Mittelpunkt, zum Treffpunkt von Realem und Imaginiertem. DAVO arbeitet typischerweise in Serien, ein Zugang, der es ihr ermöglicht, mit neuen verbindenden Elementen zu experimentieren, wie z.B. dem Arrangieren von Schatten und Farben. Unter allen diesen Elementen erweist sich eines als beständig. „Ich arbeite mit und in der Natur“ sagt DAVO. „Die Natur zeigt uns den Weg zu uns selbst.“
Die Bilder der deutschen Künstlerin DAVO oszillieren zwischen landschaftlicher Atmosphäre und reiner Abstraktion. Dagmar Vogt beschreibt ihren Schaffensprozess als „Hervorbringung neuer Stufen künstlerischer Realität“, indem sie wieder erkennbare Gegenstände und Symbole mittels einer graphischen Sprache kombiniert. In ihrem bildhaften Werk wählt sie tiefe Weiten der Landschaften, die die Leinwand zum Teil förmlich aufbrechen. Enorme Perspektiven von Gebirgszügen und endlosen Ebenen breiten sich aus und Tiefen werden durch eine zarte Farbschichtung erreicht. Wolken ziehen am Himmel vorbei und werfen ihre dunklen Schatten auf die Landschaft bis hin zum übergangslosen, aus feinen Texturen bestehenden Horizont. Ihre Landschaften stellen eindeutige Bezüge zu den abstrakteren Bildern her. In diesen weniger bildhaften Werken stellt DAVO weitere Farbbezüge, sich auflösende Texturen und dekonstruktivistische Kompositionen her.
Um eine Ausweitung der üblichen Farbgebung zu erreichen, malt DAVO mit Acryl-, Öl- und Politurfarben und sie verbindet diese oft in ein und demselben Werk. Sie arbeitet mit vielen Schattierungen derselben Farbe und weitet die üblichen Abstufungen von Licht und Schatten aus, um eine komplexere, dichtere Tonsprache zu finden. DAVO setzt kleine, einfache Pinselstriche ein, um verschiedene Facetten von Klarheit zu erzeugen; zeitweise sind die Formgebungen der Objekte klar und kontrolliert, dann wiederum verschmelzen sie ineinander. Sogar in ein und demselben Werk kann sie einen klassisch konturierten, klar definierten Gegenstand einem mysteriösen, nicht genau zu definierenden Hintergrund gegenüber stellen. Indem sie sich vielfältiger Elemente aus dem Impressionismus bis hin zum „field painting“ bedient, arbeitet DAVO stets „mit und in der Natur. Die Natur hilft uns, uns selbst zu entdecken“.
Dagmar Vogts Arbeiten versuchen eine Balance zwischen abstrahierender und konkreter Malerei. Raumsituationen, silhuettenhafte Figuren sind andeutungsweise erkennbar. Druckgrafische und malerische Arbeitsweisen werden miteinander verbunden, figürliche Motive spielen dabei eine zentrale Rolle.
DAVO wurde in der Nähe von Köln, Deutschland, geboren und lebt dort immer noch. Sie unterhält eine Galerie in Wuppertal. Obwohl sie eine professionelle Vollzeit-Künstlerin ist, unterrichtete sie in Kunst-Schulen Malerei und Design.
Statement Agora Gallery New York, August 2015
DAVO’s artistic inclinations were fostered early in life, as she was born in a small town near Cologne, Germany, into a family of artists and performers. DAVO, who currently works from a studio in Wuppertal, creates paintings that form a balance between the abstract and the real. “The distance from what already exists, the refraction of realities, the change and reinterpretation of what is recognized is of great importance,” she says.
Often combining oil and acrylics, DAVO’s paintings alternate between the coarseness of half-revealed objects and the smoothness of fog or some form of ethereal haze. The semi-tangible objects of her paintings, revealed mainly by titles or the imaginations of her viewers, offer only the slightest intimations of their true forms. In this way, each painting becomes the midpoint, the meeting place, between the real and the imagined. DAVO typically works in series, an approach that allows her to experiment with connective elements like the position of shadows and colors. Among these elements, one remains a constant presence. “I am working with and in nature,” DAVO says. “Nature brings us closer to ourselves.”
German artist DAVO’s paintings waver between atmospheric landscape and pure abstraction. Born Dagmar Vogt, DAVO describes her process as “creating new levels of artistic reality” by combining recognizable symbols and a distinctive graphic language. In her more representational work, she chooses long views of the land that open the canvas up spatially. Vast perspectives of mountain ranges and endless plains stretch across the compositions, with the depth carefully denoted in delicate layers of color. Clouds crawl across the sky and obscure the terrain until the horizon is a mass of gentle textures. In this more obstructed terrain, her landscapes are linked clearly with her abstract works. It is in these more non-representational pieces wherein DAVO explores further color relationships, dissolving textures, and decentralized compositions.
To create her complex palettes and brushwork, DAVO paints in acrylic, oil, and polish, and she often mixes the former two on a single canvas. She works with many shades of the same color and eschews the usual range of light to dark in favor of a more concentrated interrogation of tone.
DAVO uses small, easy strokes to produce images of varying clarity; sometimes her shapes are clear and controlled, and sometimes they simply melt into one another. Even within a single work, she can and will often create a classically precise subject against a mysterious, nondescript background. Combining elements of everything from Impressionism to color field painting, DAVO is always “working with and in nature. Nature brings us closer to ourselves.”
DAVO was born near Cologne, Germany and still lives in the area, maintaining a studio in Wuppertal. Though she is a full-time professional artist, she has lectured at art schools and community colleges on painting and design.
Das bildhauerische Werk von DAVO
Dagmar Vogts aktuelle bildhauerischen Arbeiten befassen sich mit der menschlichen Figur. Schon seit ihrer 1. Staatsexamens-arbeit 1985 hat sie sich intensiv mit dem weiblichen Akt auseinander gesetzt und kehrt nun nach vielen Jahren der abstrahierenden Darstellung zur konkreten Figur zurück.
Aber wie in der Malerei ist es ihr auch in der Plastik ein Anliegen, die Grenzgänge von der genauen anatomischen zur freien offenen bildhauerischen Darstellung auszuloten.
Von den stilistisch völlig freien Figuren wie „Avatar“, „sun, moon and stars“, „golden wing“ oder den vielen Nestern (cluster I – XII) hat sie mit ihren kleinen Bronzen zur konkreten menschlichen Figur zurückgefunden.
DAVO liebt das Spiel mit den unterschiedlichen Materialien, das Spiel mit den Formen, die Suche nach den unterschiedlichsten Ausdrucksmöglichkeiten. Dabei hat sie für sich immer die Freiheit behalten auszuprobieren, zu suchen, zu finden, wieder zu verwerfen, ihre Ideen immer wieder in neuen Serien auszuprobieren.
Ihr bildhauerisches Werk hat vieles gemeinsam mit den Bildern-Serien. So gibt es teilweise Skulpturen und Bilder mit gleichen Themen (Nester, Blüten, Bäume). Auch die menschliche Darstellung fand schon Ausdruck in ihrem malerischem Werk (1. Katalog von 2001, Seite 75 – 87, „Paare und andere Passionen“). Die malerische „Paar“-Serie dauerte von 1998 – 2005 und fand durch Verlage wie PGM und Eurographics eine breite Öffentlichkeit.
Mit der Bronze-Serie hat sie nun wieder eine Ebene erreicht, die auf alte Erfahrung zurückgreift und neue Ideen einfließen lässt.
So lässt sich Dagmar Vogts Arbeit zwar im Moment als figurative Bildhauerei kategorisieren, ihre Plastiken thematisieren jedoch nie ausschließlich die Figur und sind daher ebenso wenig auf die Produktion eines gegenständlichen realistischen Abbildes ausgerichtet. Die Künstlerin zitiert in postmoderner Manier diverse Stile und entwickelt dabei ihre ganz eigene Formensprache aus der Synthese von detailreichen Arbeiten und dem Schaffen expressiver Gestiken und Mimiken. Es sind die klassischen bildhauerischen Themen, die Dagmar Vogt bearbeitet, denen sie neue Formen gibt. Köpfe, Akte, Büsten bis hin zur Reiterin werden formal und inhaltlich in Bewegung versetzt und scheinen sich immer weiter zu verändern und zu entwickeln.
DAVOs Figuren sind eine ungewohnte Mischung aus Rodin, Giacometti und Henry Moore und entfalten dabei eine ganze eigene erotische Ausstrahlung.
Helena Baehrens
The sculptural works of Davo
Dagmar Vogts current sculptural work deals with the human body. Since taking her first state exams in 1985 she has discussed on nude female studies. After many years of working on abstract portrayals, she has now turned her focus on creating concrete figures.
Moving from completely stylistically free characters like “Avatar”, “Sun, Moon and Stars”, “golden wing” or many clusters (cluster I-XII), she has, with her small bronze figures, found her way back to concrete human forms again.
DAVO loves playing with different materials, creating different forms, searching for the most varied forms of expression. Therefore, she always tries to retain the freedom to seek, to find, to reject again, to try out her ideas over and over again in new series.
Her sculptural work has much in common with her series of paintings. Thus, there are some sculptures and paintings with the same themes (nests, flowers, trees). The human form was already expressed in her work as a painter. (1 Catalogue 2001, pages 75-87, “couples and other Passions”).The picturesque “pair” series, which lasted from 1998 to 2005, found a wide public recognition among publishers such as PGM and Euro Graphics.
The bronze series has again reached a level which relies on early experiences but includes new ideas.
Therefore, Dagmar Vogt’s work can indeed be categorised as figurative sculpture, but her sculptures never broach exclusively the character and hence are not aligned with the production of an objective realistic image. The artist cites various styles in post-modern fashion, in developing her very own formal language from the synthesis of highly detailed work and creating expressive gestures and facial expressions. It´s the classic sculptural topics addressed by Dagmar Vogt that are reconstructed with the help of new forms. Heads, figures and even a rider on horse-back are set in motion and seem to be constantly changing and developing.
DAVO’s figures are an unusual blend of Rodin, Giacometti and Henry Moore that display an amorous charisma.
Helena Baehrens